Die drei Geschwister Wild

Gertrud - Walter - August Rudolf

 

Drei der sieben Geschwister Wild waren von der Natur, was ihre Körpergröße angeht, benachteiligt: Gertrud, Walter und August waren kleinwüchsig. Dafür wurden sie, was ihre künstlerischen  und technischen Fähigkeiten angeht, jedoch reich beschenkt. Alle drei waren hervorragende Zeichner und Maler. Gertrud  hatte sich auf das Malen von Blumen spezialisiert, während Walter als Goldschmied, Graveur, Miniaturmaler und Feinmechaniker arbeitete. Die Gravierspindel, welche August benutzte, hatte Walter nach dem Prinzip  einer Uhrmacherdrehbank speziell für ihn gefertigt.

 

 


Gertrud Wild

 

Gertrud von A.R.Wild gezeichnet.

 



Die kleine Gertrud und ihre 13 Jahre ältere Schwester Else.

 

Buntstiftzeichnung von Gertrud Wild, dargestellt ist ihre Nichte.

 

 

 

 

Drei Blumenbilder, Aquarelle, von Gertrud Wild.

 

 

Minna Wild

Diese Zeichnung ihrer Mutter fertigte Gertrud Wild in ihren letzten Lebensjahren.

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Walter Wild

 


 



Aquarell 1946
60 x 40 cm

 

 

 



Walters Zeichnungen von Edelsteinen, welche er auch im Auftrag von Georg. O. Wild anfertigte, sind von
hervorragender Qualität. Namhafte Fachbücher über Edelsteine wurden mit seinen Farbtafeln illustriert. Auch eine sehr reich
ausgestatte Werbemappe für Idar-Oberstein, welche kurz vor dem Krieg erschien, enthielt seine wunderschönen
Farbtafeln die überall Bewunderung erregten.

 

Walter, gezeichnet von Max Rupp

 



Von Walter gebaute Gravier-Spindeln mit Spannzangen.



Die von Walter gebaute Spindel für August Rudolf.
Walter Wild , der gelernte Goldschmied, der sich schon als kleiner Junge für alles was sich drehte und bewegte
interessierte, war auch ein begnadeter Feinmechaniker. Der Autodidakt fertigte Spezialmaschinen und Werkzeuge
von höchster Präzision für das Edelsteingewerbe und die Industrie.

 Seine Leidenschaft war das  Lesen und die Musik. Of traf sich Sonntags die Idarer Jugend vor seinem Haus um Musik von Schallplatten zu hören, sehr zum Leidwesen von August Rudolf, der lieber die Ruhe genießen wollte. Walter spielte damals schon seine Schallplatten nass ab. Ein Gerät mit dessen Hilfe man die Flüssigkeitsmenge dosieren konnte, sorgte für einen „ feuchten“ Streifen auf der Schallplatte. Auch das klangentscheidendste Element am Plattenspieler ,das Tonabnehmersystem, baute er selber oder modifizierte bestehende Systeme. Viele in Idar haben von seinen Entwicklungen in diesem Bereich profitiert.
 

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August Rudolf Wild


 

Selbstbildnis des 18-jährigen A.R.Wild
Ölgemälde 1909

 

A.R.Wild vor einem in jungen Jahren gemalten Ölgemälde

 

The Temptation of Sir Percival (?)
Ölgemälde von 1906


A.R.Wild hat sich hier an die Präraffaeliten angelehnt.
Der Stil der Maler John Collier, Albert Moor und Arthur Hacker ist erkennbar.

Die Gesichtszüge der beiden Protagonisten sind denen von
August Rudolf und seiner Schwester Gertrud sehr ähnlich.
 

 





Auch als Kunsthandwerker ( Porzellanmaler ) war er geschickt. Er schenkte den Details viel Beachtung und achtete auf klare Linienführung.
In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts entstanden diese mit AW signierten Tassen.

 

 

 

A.R.Wild in seinem grauen Gravierkittel, ca. 1923.

 

 

 



Ein Foto von A.R.Wild, das ihn in seinen letzten Lebensjahren zeigt.

 


 

August Rudolf Wild, der "Schellegehannese August", wie er in Idar genannt wurde, wird in einem Artikel von 1962 als ein einfacher, bescheidener, kleiner athletisch gebauter Mann mit markantem Schädel und Händen wie Eichenknorren beschrieben. Seinen Zeitgenossen erschien er in seinen letzten Lebensjahren als schroff, mürrisch und kurz angebunden; in Wirklichkeit war er wohl ein herzensguter Mensch.
Die Kunst diente ihm überhaupt nicht - er diente ihr.
Gravieren war sein Leben und bedeutete für ihn, Gefühle auf eine Art und Weise zu übermitteln, die er mit Worten nicht ausdrücken konnte.
 

 

 

 

A.R.Wild
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„Souverän im Technischen, raffiniert in der Komposition, elegant und klar in der Linienführung.“ 

„Seidenmatte Distinktion, Poesie, Zauber, Leidenschaft... Man möchte an ein Wunder glauben.“ 

Gerhard Schmidt
2008

 

 

 


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© gerhard schmidt